09.03.2012

Fritz-Walter-Medaille im Check


Seit 2005 verleiht der DFB den Toptalenten der Altersklassen U17, U18 und U19 die Fritz-Walter-Medaille in Gold, Silber und Bronze. Doch was ist eine solche Auszeichnung in jungen Jahren wert? Zwangsabsteiger hat sich die Goldmedaillengewinner genauer angeschaut und herausgefunden, dass nicht alle im Profifußball angekommen sind. 

Zwischen Rostock und Babelsberg
Ein Duo durfte die goldene Fritz-Walter-Medaille gleich zwei Mal entgegennehmen. Doch während die Karriere von Mario Götze weiter steil bergauf ging, kickt Sergej Evljuskin mittlerweile beim SV Babelsberg in der 3. Liga. Der heute 24-Jährige, der in der Jugend beim VfL Wolfsburg spielte, gewann die Goldmedaille als U17- (2005) und U18-Spieler (2006). Auf ein Erst- oder Zweitligaspiel brachte er es aber nie. Bei den „Wölfen“ durfte Evljuskin nur in der zweiten Mannschaft kicken, für Hansa Rostock lief der Mittelfeldmann in der Saison 2010/2011 in der 3. Liga auf, ehe er im letzten Sommer auf Leihbasis zum Klassenkonkurrenten nach Babelsberg wechselte. 

Sieben A-Nationalspieler
16 von 19 Goldmedaillengewinnern haben ein Spiel in der ersten oder zweiten Liga absolviert. Neben Evljuskin müssen nur Timo Horn und Emre Can noch auf einen Einsatz in den beiden höchsten Spielklassen warten. Doch sowohl bei Torhüter Horn (18/Köln II) als auch bei Mittelfeldmann Can (18/Bayern II) scheint der erste Bundesligaeinsatz nur noch eine Frage der Zeit. Sieben Ausgezeichnete liefen bereits für ihr Land auf. Kevin-Prince Boateng beendete seine Nationalmannschaftslaufbahn für Ghana schon wieder, Sven Bender, Benedikt Höwedes, Toni Kroos und Mario Götze dürfen sich ernsthafte Hoffnungen machen, bei der EM für Deutschland aufzulaufen. Lewis Holtby und Marko Marin trugen zwar schon den DFB-Dress, dürfen im Sommer aber wohl die Beine hochlegen.

Fazit: Gute Chancen auf die Bundesliga, aber nicht mehr
Wer eine Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgehändigt bekommt, darf sich berechtigte Chancen auf Einsätze im Profibereich machen. Doch der schwierige Übergang zwischen Jugend- und Herrenbereich entscheidet darüber, wie die Karriere des Einzelnen weiter verläuft. Während sich die meisten in der Bundesliga etablieren und manche sogar den Sprung in die A-Nationalmannschaft schaffen, ist für einige die Zeit in der Bundesliga nur ein kurzes Intermezzo. 

Die Goldmedaillengewinner im Überblick
2005: Florian Müller (U19), Marc-André Kruska (U18), Sergej Evljuskin (U17)
2006: Kevin-Prince Boateng, Sergej Evljuskin, Sven Bender
2007: Benedikt Höwedes, Marco Marin, Patrick Funk
2008: Dennis Diekmeier, Toni Kroos, Manuel Gulde
2009: Lewis Holtby, Marco Terazzino, Mario Götze
2010: Peniel Mlapa, Mario Götze, Timo Horn
2011: Marc-Andre ter Stegen, Julian Draxler, Emre Can

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