08.03.2012

Löws Gerüst steht längst Teil 2/2

Nachdem wir in Teil 1 die potentiellen Kandidaten für den offenen Platz im linken Mittelfeld betrachteten, stellen wir heute die Anwärter für die freien Positionen in der Innenverteidigung und der rechten defensiven Außenbahn vor.

Löws Gerüst: Sieben Positionen scheinen bereits vergeben

In der Innenverteidigung heißt es, aus 4 mach 2:


Holger Badstuber (22):
Verein: Nach langem Formtief in der letzten Saison jetzt mit absolut konstant guten Auftritten in Liga und Champions-League. Gilt neben Lahm in Bayerns Viererkette als gesetzt und wäre bei einem Ausfall kaum zu ersetzen.
DFB: Spielte in den letzten neun Spielen der Nationalmannschaft sieben Mal von Beginn und zeigte dabei ähnlich starke Leistungen wie für seinen Verein. Als moderner Innenverteidiger mit viel Übersicht und intelligenter Spieleröffnung von Löw geschätzt.
Prognose: Vieles spricht für ihn als Abwehrchef. Nicht nur die schlagkräftigen Auftritte in den letzten Monaten, sondern auch zwei exogene Variablen: Er ist von den Innenverteidigern der einzige Linksfuss und in der Abwehr würde er mit Lahm und Neuer ein eingespieltes Trio geben.
Stammplatzwahrscheinlichkeit: 80%


Mats Hummels (23):
Verein: Seit zwei Jahren der beste Innenverteidiger der Bundesliga. Sein intelligentes Stellungsspiel, die starke Spieleröffnung und seine enorme Zweikampf- und Kopfballstärke machen ihn zu einer der wichtigsten Säulen beim deutschen Meister. Komischerweise konnte er - wie der ganze BVB - bei internationalen Begegnungen in der EL und CL nur selten sein Können unter Beweis stellen .
DFB: In den ersten Länderspielen vermisste man bisweilen die Ruhe, die man aus der Bundesliga von ihm gewohnt war. Zuletzt aber mit deutlichen Leistungssteigerungen. Scheint sich mittlerweile eingelebt zu haben.
Prognose: Spielt der DFB-Hummels weiter so überragend wie der BVB-Hummels, führt an ihm wohl kein weg vorbei.
Stammplatzwahrscheinlichkeit: 65%


Per Mertesacker (27):
Verein: War bis zu seiner Verletzung im Februar in Arsenals Innenverteidigung gesetzt und spielte dort einen soliden Part ohne groß zu glänzen. Fehlt seinem Verein jedoch noch mindestens 6 Wochen.
DFB: In der Nationalmannschaft eigentlich über Jahre hinweg der unangefochtene Abwehrchef und mit 79 Länderspielen einer der erfahrensten im Kader. Ist mit 1,98m der größte Spieler der Löw-Elf, das macht ihn zwar äußerst Kopfballstark, allerdings wirkt er bei schnellen Bewegungen immer etwas ungelenk und Hüftsteif. Zudem mit einigen Defiziten in der Spieleröffnung.
Prognose: Weil er noch einige Zeit an seiner Verletzung zu knabbern haben wird und man nicht genau weiß wie fit er in die EM-Vorbereitung gehen kann, haben andere im Moment die Nase vorn.
Stammplatzwahrscheinlichkeit: 35%


Jerome Boateng (23):
Verein: Spielte in der Hinrunde mal Rechts- und mal Innenverteidiger. Nach van Buytens Fußbruch zum Rückrundenauftakt lief er dann durchgängig in der Innenverteidigung auf, wo er auch deutlich bessere Spiele machte. Er ist Deutschlands schnellster Abwehrspieler und gleichzeitig robust und zweikampfstark. Demgegenüber mangelt es ihm aber hin und wieder an Spielintelligenz und innerer Ruhe.
DFB: Seit Lahms Wechsel zurück auf die Linksverteidigerposition, lief der gelernte Innenverteidiger aufgrund fehlender Alternativen häufig als Rechtsverteidiger auf. Spielte dort immer recht unauffällig, defensiv stabil, aber in der Offensive mit zu wenig Impulsen.
Prognose: Sollte er bis zum Saisonende bei den Bayern neben Badstuber in der Bundesliga und der Championsleague weiter eine gute Figur abgeben, wäre es für Löw eine Überlegung wert, auf die eingespielte Bayerndefensive um Neuer-Lahm-Badstuber-Boateng zu setzen. Hat jedoch weiterhin auf der Außenbahn größere Chancen auf einen Platz in der Startelf.
Stammplatzwahrscheinlichkeit: 20%



Die rechte defensive Außenbahn bleibt weiterhin Löws alternativloseste Position:

Jerome Boateng (23):
Verein: s.o.
DFB: s.o.
Prognose: Da Boateng von allen potentiellen Rechtsverteidigern die meisten Spiele auf eben jener Position machte und dabei nicht komplett falsch aufgehoben wirkte, wäre er die naheliegendste Variante. Auch wenn er einen deutlich defensiveren Verteidiger abgeben würde als sein Pendant Lahm auf links.
Stammplatzwahrscheinlichkeit: 60%


Benedikt Höwedes (24):
Verein: Absolvierte die ersten Spiele der Saison noch in der Schalker Innenverteidigung. Dann wurde er kurz nach Rangnicks Rücktritt vom neuen Trainer Stevens zum Rechtsverteidiger umgeschult. In diese Rolle wuchs er dann nach und nach herein, man merkt aber, dass er innen besser aufgehoben ist.
DFB: Lief in jedem seiner drei Startelfeinsätze als rechter Verteidiger auf und fügte sich schnell in die Mannschaft ein.
Prognose: Gehört mit insgesamt sieben Länderspielen zu den unerfahrensten Nationalspielern und muss sich auch deshalb erst einmal hinter Boateng anstellen. Sollte dieser aber in der Innenverteidigung auflaufen, wäre Höwedes auf rechts die logische Konsequenz.
Stammplatzwahrscheinlichkeit: 40%

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen